Sklavin V
von Why-Not
taboox Verlag
Erotische Erzählungen
172 Seiten
ISBN 978-3-8424-2195-0 (Buch)
ISBN 978-3-8424-2327-5 (eBook)
Inhalt des Buches
Dieses Buch erzählt die Geschichten zweier Frauen, die durch spezielle Umstände aus ihrem normalen Leben gerissen werden. Industriespionin Verena wird bei einem Auftrag ertappt und Anwältin Sabrina von Außerirdischen entführt. Beide erwartet schließlich ein Leben als Lustsklavin, einer Vorstellung, der sie bisher nur in geheimen Phantasien nachgehangen hatten.
Sklavin V (oder Verenas letzter Auftrag)
In einer nahen Zukunft arbeitet Verena als freiberufliche Industriespionin. Sie ist eine der Besten ihres Fachs. Mit raffinierter Technik und den Waffen einer Frau konnte sie bisher jeden Auftrag erfolgreich abschließen, jede Formel aufspüren und jedem Geheimnisträger sein Wissen entlocken. Bei ihrem neuen Auftrag gerät sie erstmals an einen Gegner, der ihr auf vielerlei Weise gefährlich werden kann. Ein riskantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Für sie steht weit mehr auf dem Spiel, als der erfolgreiche Abschluß ihres Auftrags. Ihr Gegenspieler legt es darauf an, sie zu fangen und zu seiner Lustsklavin zu machen.
Sabrina, eine ehrgeizige, junge Anwältin, wird von Außerirdischen entführt und landet in einem intergalaktischen Zoo. Als das Interesse an ihr als Attraktion nachläßt, wird sie versteigert. Sie hat Glück und landet in einer menschlichen Enklave. Daß sie dort Sklavin eines Plantagenbesitzers werden soll, verträgt sich allerdings gar nicht mit ihrem Selbstverständnis als emanzipierte Karrierefrau.
Spannende, phantasievolle Erotik, die einen nicht losläßt
Leseprobe
Das Geheimnis
»Auf die Knie, Sklave!«, fauchte sie ihn an.
Etwas blöd kam sich Verena schon vor, während sie Manfred – Dr. Manfred Langfeld – an einem Halsband durch den Raum führte. Nicht, daß sie etwas gegen SM-Spielchen gehabt hätte, aber sie bevorzugte eine subtilere Variante. Im Moment war das jedoch nicht so wichtig, denn es ging um Manfreds Vergnügen. Und er wollte es genau so haben. Sie mußte sich nur zusammenreißen, ihn nicht merken zu lassen, daß sie dieses klischeehafte Domina-Verhalten eher albern fand. Schließlich war sie nicht zum Vergnügen hier, sondern um ihre Arbeit zu erledigen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, während sie Manfred, der bis auf das Halsband nackt war, zu einem Pranger führte. Wenn alles gut ging, war ihre Arbeit in einer Stunde erledigt. Die professionelle Domina, von der sie das Studio gemietet hatte, würde sich um das Aufräumen kümmern.
Es war gar nicht so einfach gewesen, Manfred kennenzulernen. Er war eher schüchtern gewesen und es hatte einige Zeit gedauert, bis er ihr seine Neigungen eingestanden hatte. Aber sie war es gewohnt, auch ›harte Nüsse‹ zu knacken. Trotzdem kam sie mit ihrer Arbeit zunächst nicht richtig voran. Er trennte sein Privatleben strikt von seiner Arbeit, so daß sie ihre vorsichtigen Versuche, ihm etwas zu entlocken, schließlich aufgegeben hatte. Als er ihr endlichvon seiner Phantasie erzählt hatte, sich von einer Frau erniedrigen und quälen zu lassen, mußte sie sich beherrschen, nicht loszujubeln. Damit hatte sie endlich den Ansatzpunkt, ihm seine Geheimnisse zu entlocken. Sie mußte jetzt nur aufpassen, nicht zu schnell vorzugehen. Schließlich sollte er auch später keinen Verdacht schöpfen.
Nachdem sie ihn einige Zeit in den Pranger gesteckt und mit moderaten Schlägen auf seine Rückseite weiter aufgeheizt hatte, befreite sie ihn wieder und führte ihn – erneut auf den Knien – zu einem niedrigen Strafbock. Sie schnallte ihn darauf fest und näherte sich ihm mit einer Gerte. Ein gespieltes Verhör begann, währenddessen sie ihm verschiedene, ziemlich sinnlose Fragen stellte und bei seinen Antworten die Gerte auf seinen inzwischen stark geröteten Hintern heruntersausen ließ. Manfred schien die Behandlungzu genießen. Schließlich machte sie eine kleine Pause und rieb seine Kehrseite mit einer leicht kühlenden Lotion ein.
»Damit es keine bleibenden Spuren gibt«, erklärte sie ihm.
Danach setzte sie das ›Verhör‹ fort und schlug mit der Gerte auch immer wieder auf die Stellen, die sie vorher eingerieben hatte. Kurze Zeit später war die Lotion eingezogen. Und einige Minuten danach veränderte sich der Tonfall von Manfreds Antworten. Seine Stimme wirkte emotions- und teilnahmslos. Jetzt war es endlich soweit. Verena startete ihr mitgebrachtes Aufnahmegerät und begann, Manfred über sein aktuelles Forschungsprojekt auszufragen. Die passenden Fragen zu seinem Fachgebiet hatte ihr die Firma mitgegeben, die sie mit dieser Aufgabe betraut hatte. Nach einer halben Stunde waren alle Fragen beantwortet. Sie packte ihr kleines Aufzeichnungsgerät und die Liste der Fragen wieder weg und setzte das gespielte Verhör mit Manfred fort, während die Wahrheitsdroge, die sie ihm mit der Lotion verabreicht hatte, langsam ihre Wirkung verlor. Eine Nebenwirkung dieser Droge war, daß sie das Gedächtnis blockierte. Manfred würde sich also nicht erinnern, was er ihr verraten hatte. Und die halbe Stunde, die ihm während der SM-Session in der Erinnerung fehlte, würde ihm kaum auffallen.
Schließlich beendeten sie das Spiel, das Manfred sichtlich genoß. Verena hatte ihm von Anfang an erzählt, daß sie nur wenige Wochen in dieser Stadt war und danach wieder zurück zu ihrer Familie fahren würde. Eine längere Beziehung erwartete daher auch Manfred nicht. Sie hatte ihm noch etwas von einem Ehemann und zwei Kindern erzählt – und von ihrem schlechten Gewissen wegendes gemeinsamen Abenteuers – so daß es für Manfred leicht verständlich war, warum sie ihm ihre Adresse nicht gab. Einmal würde sie sich morgen noch mit ihm treffen. Daß sowohl ihr Ehemann als auch ihre Kinder nur eine Erfindung waren, würde er nie erfahren. Genauso wenig, warum eine Konkurrenzfirma seine Erfindung wenige Tage vor ihm zum Patent anmelden würde.
Während Manfred das Studio verließ, wartete Verena noch eine Weile. Sie wollte nicht, daß Manfred erfuhr, in welchem Hotel sie wohnte. Dann fuhr sie nach oben in die erste Etage und schlenderte durch die Einkaufspassagen. Gelegentlich schaute sie sich unauffällig um, ob ihr jemand folgte. Nach einem kurzen Blick auf eine der öffentlichen Wetteranzeigen fuhr sie mit der Rolltreppe an die Oberfläche. Sie schlenderte entspannt durch die weitgehend menschenleere Parklandschaft, die das Gebiet des Städtekomplexes Rhein-Ruhr einnahm. Manchmal wunderte sie sich, warum hier nur so wenige Passanten unterwegs waren. Aber seit die Städte nicht mehr überirdisch gebaut wurden, gab es immer mehr Menschen, die Angst und Beklemmung empfanden, wenn es über ihren Köpfen keine Decke gab. Für einige Jahrzehnte war der Aufenthalt unter freiem Himmel auch ausgesprochen ungesund gewesen. Nachdem sich die Ozonschicht der Erde wieder regeneriert hatte, gab es jedoch keinen Grund mehr, die Oberfläche zu meiden. Ihr sollte es recht sein. Dadurch hatte sie die Gelegenheit, den Menschenmassen und Werbeflächen in den überdachten Bereichen zu entgehen. Die kleine Wanderung durch die freie Natur empfand sie als entspannend.
Sie hatte sich sogar in einer kaum erschlossenen Gegend ein altes, kleines Haus über der Erde gekauft und wieder hergerichtet. Ihre wenigen Bekannten hatten sie für verrückt erklärt, zumal sie dadurch keinen direkten Anschluß an die unterirdische Kabinenbahn hatte. Aber die 100 Meter, die sie bis zum nächsten Eingang in den nahegelegenen Wohnkomplex laufen mußte, waren für sie keine Einschränkung ihrer Bequemlichkeit. Morgen, nach dem letzten Treffen mit Manfred, würde sie wieder dorthin zurückkehren. Neben ihrer Begeisterung für die freie Natur hatte sie dieses Haus auch aus ganz praktischen Beweggründen ausgesucht. Da es nicht an andere Gebäude angrenzte, ließ es sich nur schwer unauffällig abhören. Und in ihrem Beruf war eine gewisse Geheimhaltung unerläßlich.
Schließlich hatte sie das Hotel erreicht, in dem sie während dieses Auftrags wohnte. Es war nicht gerade eine Nobelherberge, aber einerseits wollte Verena ihre Erfolgsprämie nicht durch überteuerte Unterkünfte schmälern, andererseits hatten die billigeren Hotels auch weniger aufwendige Sicherheitssysteme installiert. Daher war es für sie kein ernsthaftes Problem gewesen, mit falscher Identität einzuchecken und diese über die gesamte Dauer ihres Aufenthalts aufrecht zu erhalten. Es ist schon praktisch, dachte sie lächelnd, daß die meisten Leute völlig auf die Unfehlbarkeit der Technik vertrauen. Ein zertifizierter Fingerabdruckleser konnte schließlich nicht überlistet werden. Daß die drahtlose Verbindung zwischen dem Leser und der Prüfeinheit ausgetrickst werden konnte und ihr Fingerabdruck daher nie registriert oder überprüft wurde, auf diese Idee kam normalerweise niemand. Nun, ihr sollte es recht sein. So verbrachte sie schließlich die letzte Nacht ihres Auftrags in diesem drittklassigen Hotel.
(Ende der Leseprobe)